Was ist den jetzt los? Ich liege auf der Couch am helllichten und mit mir ist genau nichts los. In der Küche türmt sich der Abwasch, um mich herum die Verpackung von Keksen und Tassen mit einer Kaffeepfütze als Bodensatz. Seit anderthalb Stunden ist sie jetzt weg, genauer: seit einer Stunde und 23 Minuten. Und schon morgen früh ist sie wieder da. Sie bringt Brötchen mit, hat sie gewatsappt. Das ist in weniger als 24 Stunden! Und ich liege hier auf der Couch wie ein pubertierender, schmachtender Teenager! Mit 66! Refrains kommen mir in den Sinn, wie dieses tumbe „Verdammt ich lieb‘ dich!“ oder die schöne Formulierung von Reinhard Mey: „Noch immer ist ein Tag ohne Dich ein verlorener Tag, verlorene Zeit für mich.“ Ich vermisse sie einfach. Ja! So einfach ist das. Ich vermisse sie. Ist das was Schlimmes? Manches Paar in unserem Alter kann von solchen Gefühlen nur noch träumen. Also freue ich mich noch ein wenig an meinem Vermissen! Noch ein-zwei Stunden in etwa. Und dann räume ich auf und kaufe etwas Leckeres ein. Und morgen ist ein neuer Tag!
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