Es war ein Moment, wie er in seiner Absurdität vergleichbar ist mit der Szene in schlechten Katastrophenfilmen, in der er sagt: „Ich gehe mir noch was zu trinken holen.“ und in der Sekunde unter der Monsterwelle verschwindet. Bei mir sah das so aus:
Abend vor der Glotze. Ich schaufele mir den Rest Bratkartoffeln vom Mittag rein und sie chattet. Mit halbem Ohr höre ich der dritten Meldung der Nachrichten zu. Im Osten nichts Neues. Gerade erzählt der Reporter, dass Putin mal wieder mit Atomraketen droht und dass die Stimmung zunehmend angespannter wird. Kein Grund, die Bratkartoffeln kalt werden zu lassen.
Wie dichtete Reinhard Mey; „Also tue ich, was ein Baum tun würde, wenn ein Schwein sich an ihm kratzt.“ Denn im Grund wissen wir es doch alle: Der nächste große Krieg wird kommen. Die Spirale dreht sich – langsam noch, aber sie nimmt Fahrt auf. Meine Großmutter hat zwei Weltkriege überlebt. Sie sagte immer: „Kriege sind wie Naturkatastrophen. Man kann sie nicht verhindern.“ Das ist gerade für eine Deutsche nicht nur haarsträubend beschönigend, sondern auch falsch. Es sind Menschen, die den Krieg führen, und Menschen können ihn verhindern. Nur man selbst kann ihn immer nicht verhindern. Naja – die Wettervorhersage sagt vorher. Jetzt kommt der Krimi.
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